Mama!

Das erste Wort für die vielfältigsten Emotionen der Welt

ma-ma-ma-ma. Diese zwei Silben sind das erste Wort im Dialog einer exklusiven, einzigartigen Beziehung. Einer Kommunikation, meist liebevoll, aber immer wieder auch von Krisen gebeutelt. Auf der ganzen Welt sind die beiden Silben „ma“, “ba“ und „pa“ die ersten, die Kinder formen. Sie gehen zurück auf die frühesten Formen der Sprache, und vermutlich ist dieses sogar das erste Wort überhaupt…

Eine Mama spielt mit ihrem Kind
© Eva Blanco Fotografia. / photocase.de

Mama! Ein Wort wie eine Zauberformel. Einmal gesagt probiert das Kind es in den folgenden Monaten in all seinen lautmalerischen Möglichkeiten. Als Forderung und Bitte, laut und leise, auf der Suche nach Geborgenheit und Schutz. Das Wort tatsächlich mit der Person der Mama zu verknüpfen, lernen Kinder erst später.

Mama? Neun Monate lang wird man Mama, danach ist man Mama – und dann – hört man nie wieder auf, Mama zu sein. Manchmal ist man gut darin, oft genug auch schlecht. Wer als Mama überfordert ist, der sucht Rat und Trost. Bei der eigenen Mama. Ein Wort für das verlässlichste soziale Netz der Welt.

Maaama? Die (Haus-)Arbeitszeit einer verheirateten Mutter beträgt aktuell 30 Stunden pro Woche. Unbezahlt, und trotzdem wird ihnen alles abverlangt: Den Haushalt zu versorgen, das Familienleben in Schwung zu halten, vielleicht noch ein kleiner Nebenjob? Und Tag und Nacht auf Abruf für die Kinder da zu sein.

Mamma! Sie ist die einzige Frau, auf die ein Italiener wirklich hört. Er liebt sie unendlich, verehrt sie, und hat gleichzeitig gehörigen Respekt vor ihr. Die Mamma ist dem Italiener heilig. Sie ist der emotionale Mittelpunkt der Familie. Ihr Wort hat entscheidendes Gewicht, kurzum: Ein echtes Machtwort.

Maaaama…! ist der Titel eines schrecklich schmalzigen Lieds aus den End-60ern, getoppt nur durch den Titel „Mamatschi“ desselben holländischen Sängers. Es ist auch der Titel eines Horrorfilms (…ja, durchaus, manchmal). Und ein die Zielgruppe konkret benennender Namenszusatz für ein nervenkräftigendes Tonikums.

MAMA! Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Eltern – als Erstes die Mutter – peinlich werden und deshalb auf Entfernung gehalten werden müssen. Innige nonverbale Kommunikation (wie Küsse, in den Arm nehmen o. Ä.) wird schroff unterbunden. Werden Kinder flügge, ist die Zeit der kleinen Sorgen in Kürze vorbei.

Mama: Ist laut „Wortassoziationen Netzwerk“ ganz maßgeblich für das leibliche Wohl (Kakao, Torte, Abendbrot), die körperliche Behaglichkeit (umarmen, kuscheln, lieben) und das Gelingen traditioneller Familienfeste (Weihnachten, backen, Geschenke) zuständig. Unter den Verben rangieren ganz vorn: schluchzen, jammern, weinen, trösten, einparken… stopp! Verlesen … es heißt „einpacken“!

Om. Ausatmen… Feierabend… Jede Mutter braucht mal eine Auszeit. In Asien werden hilfreiche weibliche Geister übrigend als Matri (Mutter) bezeichnet. Eng mit ihnen verbunden ist das Schöpferwort, das „Om“ der Yogis, das für das Universelle, das Ganze steht und als Grundlage jedes weiteren Klangs verstanden wird.

Mama gibt es in allen Sprachen

  • Mama deutsch
  • mummy englisch
  • Momie französisch
  • mummia italienisch
  • muumio finnisch
  • mumya türkisch
  • momia spanisch
  • mammie afrikaans
  • mumi indonesisch
  • Mamī punjabi
  • mūmija lettisch
  • mumje albanisch
  • mumio esperanto
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